Träume sind nicht nur etwas für Romantiker, denn Jeder trägt mehr oder weniger intensive Wunschvorstellungen in Bezug auf sein Leben in sich. Bei Frauen ist der Traum von einer weißen Hochzeit und im Anschluss daran zwei oder drei Kinder in einem eigenen Haus immer noch aktuell, während Männer sich eher die große Karriere und ein damit erarbeitetes Vermögen vorstellen. Die Übergänge zwischen den Geschlechtern sind natürlich fließend. Falls es mit der Verwirklichung der eigenen Pläne nicht klappt, übertragen sie Manche dann auf ihre Kinder.
Bei sehr ausgeprägten Lebenszielen mit fehlenden akzeptablen Alternativen kann das Loch schon sehr tief sein, in das man fällt, wenn der Traum zerplatzt. Das endgültige Aus einer beruflichen Laufbahn bringt so manchen Mann an seine Grenzen. Genauso kann eine Frau verzweifeln, falls sie keine Kinder bekommt. Auch das Ende einer Ehe oder einer Beziehung, die einem viele Türen geöffnet hätte, sind mögliche Auslöser für eine massive Krise. Besonders tragische Schicksalsschläge wie der Tod eines Kindes oder Ehepartners schalten selbst gefestigte Menschen vorübergehend aus.
Je stärker die Fixierung auf einen Menschen oder ein Ziel ohne Plan B ist, desto schwieriger gestaltet sich die therapeutische Arbeit. Die Abwehrstrukturen sind dann so verfestigt, dass es lange Zeit dauern kann, bis sich etwas bewegt. Zuerst muss sich der Hilfesuchende ausschließlich verstanden fühlen. Beginnt man ein Gespräch sofort damit dieses Gegenüber vom Gegenteil zu überzeugen, so hat man schon verloren. Der Abwehrmechanismus verstärkt sich dadurch nur noch mehr. Ein verwundeter oder gerade wenig flexibler Mensch muss sich zuerst angenommen und verstanden fühlen, bevor der Boden für neue Experimente entsteht.