So romantisch wie viele glauben ist eine Liebesbeziehung zwischen einem Single und einem bereits anderweitig liierten Partner gar nicht. Was nach feuriger Leidenschaft aussieht, ist hintergründig oft nur ein Benutzen des oder der Geliebten um die Ehe in irgendeiner Form zu stabilisieren oder (seltener) um aus ihr zu entfliehen. Dies ist den Beteiligten aber zunächst nicht bewusst.

Der oder die Geliebte erfüllt verschiedene Funktionen für die bestehende Partnerschaft. In den meisten Fällen dient er oder sie als Stabilisator der Beziehung. Das Ehepaar lebt schon seit geraumer Zeit nebeneinander her und derjenige mit dem größten Leidensdruck findet, gerade kurz bevor er das Gefühl hat zu vertrocknen, eine aushäusige Liebe. Er blüht auf und hat zunächst den Eindruck hier alles zu finden, was er schon so lange vermisste. Das geht meistens so lange gut, bis der Ehe- oder Lebenspartner die Liaison entdeckt. Es ist dann als ob eine Lawine losgetreten wurde. Der bisher so ruhige Lebensgefährte kämpft plötzlich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Waffen um seinen Partner und auch der Dritte zieht alle Register. Jetzt zeigt es sich, welche Funktion Letzterer wahrnimmt.

Handelt es sich beim Geliebten um einen Fluchthelfer für den Ehepartner, so wird das sehr schnell deutlich. Der Partner hätte die Trennung von seinem Lebensgefährten nicht alleine vollziehen können und brauchte dafür die Hilfe des Dritten. Diese neue Partnerschaft hat häufig keine guten Überlebenschancen und findet oft ein ähnliches Ende.

In den meisten Fällen trennt sich das Paar aber nicht, sondern kämpft noch eine ganze Weile zu dritt weiter. Die Affäre steht dann so lange zwischen ihnen, bis sie in der Lage sind einen wirklichen Kontakt zueinander herstellen und halten können. Der Dritte erfüllt dann in der Zwischenzeit die Rolle des Abstandshalters, die natürlich, wie auch alle anderen Funktionen, keinem der Beteiligten währenddessen bewusst ist.