Die Einen wollen gleich ein Kind bekommen und anschließend am Besten gleich noch weitere, dann sind die Kinder nicht allein und der Betreuungsaufwand geht in einem Aufwasch. Andere möchten erst alles Übrige erledigen: Karriere, Reisen, Hausbau etc. und sich dann richtig auf Kinder konzentrieren.
Die Ersten werden vielleicht merken, dass Kinder einen sehr fordern und vor lauter Elternproblemen die Partnerschaft leidet und die Zweiten stellen evtl. fest, dass es zu spät zum Kinderkriegen ist, wenn sie sich irgendwann reif genug dafür fühlen. Aber existiert überhaupt der richtige Zeitpunkt für ein Kind? Jedenfalls gibt es Phasen im Leben und in der Partnerschaft, in denen man es besser lassen sollte.
Bei einer neu beginnenden Beziehung z.B. sollte man trotz der Verliebtheitsphase erst mal so lange auf Kinder verzichten, bis man Klarheit erhält, wie sich die Partnerschaft überhaupt entwickelt. So etwa nach zwei Jahren, wenn man die junge Liebe genossen hat, und trotz nachlassender Idealisierung gut miteinander zurecht kommt, kann man das Kinderthema in Angriff nehmen. Gestaltet sich die Beziehung allerdings an sich schon schwierig, wäre ein Baby eine zusätzliche Belastung. Ähnliches gilt, falls Einer von Beiden entweder keinen oder noch keinen Kinderwunsch verspürt. Dies könnte an seinem mangelnden Zutrauen in die Partnerschaft oder an eigenen ungünstigen Prägungen in seiner Kindheit liegen. Oft ist es auch eine Kombination aus Beidem. In schwerwiegenden Fällen hilft hier nur eine Therapie weiter.
Auch Zeiten, in denen größere Projekte wie ein Hausbau oder eine Existenzgründung ins Auge gefasst werden, sind denkbar schlecht für die Realisierung des Kinderwunschs geeignet, da in beiden Situationen jeder Einzelne und die Partnerschaft meist sowieso schon bis an die Grenzen beansprucht werden. Das Großziehen von Kindern sollte eine auf beide Partner gleichermaßen verteilte Verantwortung darstellen. Bei einer zu starren Aufgabenteilung scheitert die Ehe meistens.
Die Menschheit wäre allerdings schon ausgestorben, wären alle Kinder nur geplant. Dieses unbeschreibliche Gefühl das einen mit dem eigenen Kind verbindet kann nur Derjenige nachvollziehen, der es selbst erlebt hat. Die tiefe Verbindung zu diesem sich entwickelnden Menschen lässt einen Reifungsschritte vollziehen, die einem sonst verschlossen blieben.