Verschiedene Funktionen des Haustieres

  • Lebensberatung

Alles nur reine Tierliebe?

Nach ihren Haustieren befragt, sind viele Menschen kaum noch zu bremsen und erzählen lebendiger und intensiver als von anderen wichtigen Themen. Sie geraten regelrecht ins Schwärmen oder werden traurig und freuen sich dann sehr über Anteilnahme. Ihr Tier bringt in ihnen für Außenstehende bisher unbekannte Seiten zum Klingen. Es handelt sich dabei keineswegs nur um ältere Singles oder Kinderlose, sondern kann Jeden betreffen.  

Warum löst ein Tier so tiefe Liebesgefühle bei vielen Menschen aus? Dass es sich hier um eine Form der Liebe handelt, ist nicht zu übersehen. Oft wird das Tier als treuer Gefährte des Menschen beschrieben, was allerdings nur einen Teil seiner Rolle darstellt. Vielmehr steht es für die zumeist kindlichen Anteile des Halters. Das bedeutet, dass der Besitzer seine eigenen unbewussten Seiten im Tier erlebt. Der Mensch fühlt sich dem Tier nah, weil er es zum Teil als sein Abbild empfindet. 

In einigen Fällen wird der Halter dem Tier dann nicht mehr gerecht. Er sieht es nur noch durch die eigene Brille. Selbst manche Tierfreunde, die sich eher an den wirklichen Bedürfnissen des Tieres orientieren, machen das „nur“, um dem Tier damit das zu geben, was sie selbst vermiss(t)en. Katzen und Hunde entwickeln ein feines Gespür dafür, welches Verhalten von ihren Herrchen und Frauchen erwünscht wird und richten sich danach. Je nach dem Umfeld würden sie sich verschieden verhalten. 

Das Haustier erinnert uns aber nicht nur an uns selbst, sondern füllt auch einen Teil unserer Defizite auf. Gerade Hunde bringen ihren Bezugspersonen diese bedingungslose Liebe entgegen, die ansonsten nur bei Müttern für ihre Kinder zu finden sind. Katzen und Hunde kuscheln mit ihren Haltern oft mehr als es deren Partner oder Kinder tun und heitern sie mit ihrer kindlich verspielten Art zugleich auf. Außerdem stehen sie auch viel öfter zur Verfügung als Familienmitglieder oder Freunde.