Geben und Nehmen

  • Eheberatung, Paarberatung

vom Gleichgewicht in der Beziehung

In der Regel bringt jeder Partner seine Fähigkeiten, sein Engagement und nicht zuletzt seine materiellen Mittel in die Beziehung oder Ehe ein. So unterschiedlich wie die Menschen sind, so vielfältig ist auch die Eigenleistung des Einzelnen. Auch wenn sich Geben und Nehmen nicht zu jeder Zeit im Gleichgewicht befinden, kann eine Partnerschaft trotzdem gut funktionieren. Die persönliche Zufriedenheit des Einzelnen hängt nicht unbedingt davon ab, wer was und wie viel in die Beziehung einbringt oder erhält.

Etwas Anderes ist es aber, wenn ein Partner mit seiner Lebenssituation unzufrieden ist und deshalb den Eindruck gewinnt, dass sein Lebensgefährte den angenehmeren Part an der Arbeitsteilung innehat. Das muss nicht unbedingt wirklich der Fall sein, kann sich aber auf Grund einer persönlichen Frustration so anfühlen. An dieser Stelle beginnt dann das Aufrechnen, wobei die Eigenleistung höher bewertet wird als die des Anderen. Der Angegriffene versteht die Welt nicht mehr, zumal er sicher war sein letztes Hemd für die Partnerschaft oder Familie zu geben. Ist der unzufriedene Partner vielleicht neidisch auf sein Leben und seine Möglichkeiten oder besteht wirklich ein Ungleichgewicht?

An dieser Stelle werden dann häufig Schiedsrichter auch in Form von Eheberatern oder Paartherapeuten hinzugezogen. Diese sollten aber keinesfalls Partei ergreifen, das würde die Krise nur noch verstärken. Es geht zunächst darum die Hintergründe für die Unzufriedenheit aufzudecken. Hier kann es sich z.B. um eine Neubewertung der eigenen Lebensumstände aufgrund einer persönlichen Weiterentwicklung handeln, oder um Selbstwertprobleme, die dem Anderen angelastet werden. Selbst wenn ein offensichtliches Ungleichgewicht besteht, hat das immer mit Beiden zu tun.