Eigentlich ist die Weihnachtsfeier nur ein zusätzlicher Termin in dieser so stressigen Vorweihnachtszeit und trotzdem schwänzt sie niemand. Insgeheim erfreut sie sich nämlich großer Beliebtheit. Kann man doch endlich wieder einmal die lieben Kollegen von einer anderen Seite erleben und miteinander einfach nur Spaß haben. Wie weit dieser Spaß dann geht, ist allerdings eine andere Sache und in den meisten Fällen auch völlig ungeplant.
Im Laufe der Feier lockert sich die Stimmung und der ganze Jahresstress fällt ab. So langsam gerät man dadurch in Urlaubsstimmung und nimmt zusätzlich durch den Alkohol bedingt eine andere Rolle ein. Man flirtet mit Kollegen, die man jetzt mit anderen Augen sieht, und bei denen man sonst gar nicht auf die Idee käme. Dabei erkennt man sich selbst und die Anderen nicht wieder. Die Flirts werden gewagter und man hat inzwischen immer weniger den Eindruck es mit Arbeitskollegen zu tun zu haben. Dieses Gefühl begünstigt einen Ausrutscher erheblich.
Am nächsten Tag folgt dann die Ernüchterung, und das nicht nur, falls Einer oder Beide bereits anderweitig liiert sind. Jetzt muss man trotz Kater schnell Krisenmanagement betreiben. Wie soll man in Zukunft miteinander umgehen? Hat es Jemand aus der Firma mitbekommen? Wie verhält man sich dem eigentlichen Partner gegenüber? Eines ist jedenfalls klar: die auf diese Art entstandene Nähe kann man kaum in den Alltag integrieren.
Die Weihnachtsfeier kann man in den allermeisten Fällen als eine Ausnahmesituation betrachten und sollte deshalb die in diesem Zusammenhang passierten Geschehnisse nichtüberbewerten. Dies gilt auch für einen One-Night-Stand, der daraus hervorging. Erfährt der Partner davon, wird er die nächsten Monate zittern, sobald sein Lebensgefährte zur Arbeit geht, oder er wird gar einen Stellenwechsel erwarten. Bleibt dieser Seitensprung also eine einmalige Angelegenheit, sollte man den Partner nicht damit quälen. Bei einer längeren Affäre dagegen hat dieser ein Recht darauf sich damit auseinandersetzen zu können.