Die Anmeldung zur Eheberatung oder Paartherapie

  • Paarberatung, Sexualberatung, Eheberatung

Die Hürde vor dem Anfang

Manchen Anrufern hört man die mühsam gebändigte Emotion einer soeben stattgefunden Auseinandersetzung oder einer gerade gewonnenen Erkenntnis an und macht den Telefondienst der Beratungsstelle schon zur ersten Anlaufstelle für Krisenintervention. Andere wiederum erscheinen am Telefon geschäftsmäßig nüchtern. In beiden Fällen aber kommt es vor, dass durch die mehr oder weniger eingestandene Aufregung nicht alle Informationen (richtig) gehört oder verstanden werden. Wieder andere, noch distanzierter, melden sich über email, die aber wenigstens den ausgetauschten Sachverhalt dokumentiert.

Die Überwindung zu einer Beratung zu gehen und die Anmeldung dazu ist ein notwendiger Akt, der schon ein Minimum an Handlungsbereitschaft voraussetzt. Dieser Akt muss selbst durchgeführt werden, denn gutgemeinte Versuche für Andere, seien es Eltern, Kinder oder Geschwister, eine Eheberatung zu vereinbaren, scheitern oft und die so Bedachten gehen dann doch nicht hin. Auch dass diese Beratung in fremden Räumen stattfindet ist wichtig, da nur so die Neutralität und Distanz des Therapeuten gewährleistet ist.

Nun ist es ein nicht unwesentlicher Bestandteil der Aufgabe für den Therapeuten in einer Paarberatung die unbewussten Wünsche und Befürchtungen der Einzelnen und auch das unbewusste Zusammenspiel in der Paarbeziehung ans Licht zu holen. Dies ist notwendig um die Gründe für manch kontraproduktives und beziehungsfeindliches Verhalten zu verstehen. Das Unbewusste des Hilfesuchenden möchte sich aber nicht in die Karten sehen lassen und sucht dies mit allen Mitteln zu verhindern. Und so werden oft verschiedenste Gründe gefunden, warum eine Paarberatung doch nicht begonnen wird, oder zumindest nicht jetzt. Selbst wenn der erste Schritt getan ist, brechen einige auch dann noch die Beratung ab, bevor tiefere Dinge zum Vorschein kommen können, und wenn es nur dadurch ist, dass sie plötzlich partout keine Zeit mehr für Beratungstermine haben oder sich sogar lieber gleich trennen.

Der eigene Abwehrmechanismus des Unbewussten ist nicht zu unterschätzen! Eine Paartherapie kann dazu beitragen viele und auch schwere Probleme in einer Partnerschaft zu lösen, aber helfen kann der Therapeut nur dem, der auch wirklich zu ihm kommt und sich auf die Therapie einlässt.