Der Suizid

  • Lebensberatung

mehr als eine Drohung?

Wohl Jeder kann sich das ungute Gefühl vorstellen, wenn Jemand ihm gegenüber anklingen lässt lebensmüde zu sein. Man schwankt dann zwischen Unglauben, Angst und der Suche nach einem Ausweg. Es darf einfach nicht sein, dass diese schreckliche Bedrohung weiterhin bestehen bleibt. Vielleicht hat man es aber auch selbst schon einmal für sich als allerletzten Ausweg in Erwägung gezogen, dann aber wieder verworfen.

Wie überall, gibt es auch in diesem Fall verschiedene Anhaltspunkte. Den wohl ungefährlichsten findet man bei Menschen, denen die Aussage: „dann bringe ich mich eben um,“ scheinbar leicht über die Lippen kommt. Sie verwenden es zwar in für sie schwierigen Situationen, die tatsächliche Ausführung ist aber sehr weit entfernt. Hört man das öfter, nimmt man es nicht mehr so ernst. Ein unangenehmes Gefühl bleibt trotzdem zurück.

Etwas bedrohlicher wirkt und ist es aber bei Menschen, die auf Grund ihrer harten Kindheit immer eine allerletzte Hintertür benötigten. Sie hatten sie zwar noch nie ansatzweise benutzt, wussten aber, dass der Freitod ihre Möglichkeit wäre allem zu entfliehen. Sie leben quasi schon immer mit dem Tod unter einem Dach. Als Erwachsene behalten sie diese Möglichkeit für aussichtslose Situationen bei und lassen das manchmal nebenbei fast selbstverständlich anklingen. In extremen Fällen wären sie zum Suizid im Stande.

Wieder Andere beschäftigten sich nie wirklich mit dem Thema und geraten plötzlich in eineLage, die sie völlig überfordert. Ihnen steht kein Werkzeug zur Verfügung diese für sie aussichtslose Situation zu bewältigen. Bei diesen Menschen spielt es keine Rolle, ob sie Selbstmordabsichten äußern oder nicht, sie brauchen sofort Hilfe. Am besten sind sie in dieser akuten Krisenzeit in einer psychosomatischen, psychiatrischen oder therapeutischen Einrichtung aufgehoben. Sie sollten für einige Wochen aus ihrem Umfeld entfernt werden, um dann später mit neuen Kräften und Ansätzen versehen Veränderungen herbeiführen zu können.

Leider gibt es auch Menschen, die sich intensiv mit dem Thema Suizid auseinandersetzten und Niemand hat die geringste Ahnung davon. Sie empfinden ihr Leben aus verschiedensten Gründen nicht mehr lebenswert, und planen geradezu minutiös ihren Abschied. Als Außenstehender kann man die Gründe des freiwillig Verstorbenen oft nicht einmal nachvollziehen. Jeder hat eben eine völlig andere Vorstellung davon was ein Leben lebenswert sein lässt. Das Leid der Hinterbliebenen ist in diesem Fall unerträglich. Sie suchen nach Erklärungen, die sie nicht finden. Selbst ein Abschiedsbrief erklärt nicht alles erschöpfend, oder ist einseitig. Das Leben dieser nächsten Angehörigen wird sich für immer verändern.