Meistens ist er ungeplant und passiert völlig unerwartet, nur gelegentlich ist er vorher abzusehen: der One-Night-Stand. Für Manche hat er etwas Verruchtes, für Andere gehört er einfach so gelegentlich dazu. Doch in beiden Fällen ist er einmalig im Sinne von nicht wiederholbar. Manchmal ist das aber gar nicht so einfach, denn vielleicht findet zumindest Einer am Anderen doch mehr Gefallen.
Vorherige Vereinbarungen wie: „wir wollen nur einmal Sex voneinander“, oder: „du weißt doch, ich bin schon anderweitig vergeben“, können sich bei einer besonders leidenschaftlichen Nacht schnell in Luft auflösen. Nachträgliche Komplikationen sind dann nicht ausgeschlossen. Was ursprünglich als einmalige Angelegenheit gedacht war, kann sich zu etwas Dauerhaftem entwickeln, selbst dann, wenn vorher noch viele Hürden aus dem Weg geräumt werden müssen. Genau das macht aber auch den Reiz aus: das Ende ist trotz voriger Absprachen nicht abzusehen.
Einige Menschen können sich besonders gut öffnen, wenn es sich um etwas Unverbindliches handelt. Sie fühlen sich dann sicher, weil keine Gefahr besteht Erwartungen erfüllen zu müssen, oder ihnen später gar etwas vorgeworfen wird. Sie müssen einander vermutlich nie mehr wiedersehen und brauchen sich deshalb auch nicht mit ihren als peinlich empfundenen Fantasien zurückzuhalten.
Aber auch vor bösen Überraschungen kann man nicht sicher sein, man kennt den Anderen schließlich kaum und hat keine Ahnung, was einen erwartet. Selbst Männer müssen sich nach traumatisierenden sexuellen Erlebnissen manchmal in Sexualberatung oder Therapie begeben, weil bei jedem späteren sexuellen Kontakt die für ihn verstörende Erinnerung wieder auftaucht und seine Erektion dadurch verhindert oder unberechenbar werden lässt.
Erstaunlicherweise können diese einmaligen „Ausrutscher“ fast Jedem passieren. Es gibt Ausnahmesituationen, in denen die eigenen vertrauten Reaktionen außer Kraft gesetzt sind und einen völlig anders handeln lassen. Ein Klient formulierte das folgendermaßen: er hätte für seine Treue zu seiner Frau immer die Hand ins Feuer gelegt, bis er einmal auf einer Hütte viel zu viel getrunken hatte und morgens neben einer fremden Frau aufwachte.