Der Geburtstag

  • Erziehungsberatung, Lebensberatung

und seine tiefere Bedeutung

Eigentlich sollte es ein Freudentag sein, den wir ausgelassen feiern. Familienangehörige und Freunde bedenken das Geburtstagskind mit Glückwünschen, Aufmerksamkeiten und Geschenken. Das erlebt aber nicht Jeder so. Manche verkriechen sich an diesem Tag oder tun so als gäbe es ihn gar nicht. Was oberflächlich betrachtet wie Bescheidenheit wirkt, hat leider weniger erfreuliche Hintergründe.

Der eigentliche Zeitpunkt der Geburt bedeutet für die meisten Menschen, also für Mutter und Kind, harte Arbeit mit Ängsten und Schmerzen oder Tiefschlaf beim Kaiserschnitt. Anschließend wird das Neugeborene im günstigsten Fall der glücklichen Mutter oder auch dem Vater in den Arm gelegt. Jetzt spürt das Baby, das nach der Geburt noch ganz offen ist, wie ihm die erste und wichtigste Person in seinem noch kurzen Leben begegnet. Empfängt die Mutter ihr Kind freudig und legt es an ihre Brust, möchte es nicht einmal zur Untersuchung durch das medizinische Personal hergeben und genießt seine Nähe gemeinsam mit dem erleichterten und glücklichen Vater? Oder wird es gleich nach der Geburt weggebracht, weil es ihm selbst oder der Mutter schlecht geht, oder sie es nicht sehen möchte und der Vater nicht dabei ist? Vielleicht hält die Mutter oder der Vater es auch nur teilnahmslos im Arm, weil sie sich von seiner Anwesenheit überfordert fühlen? Und wie ergeht es dem Baby dann weiter?

Es gibt unzählige Möglichkeiten wie ein Kind in seinem Leben, am Tag seiner Geburt empfangen werden kann. Zu glauben das hätte keine Auswirkungen auf sein späteres Leben und die Beziehung zu seinem Geburtstag wäre naiv. In vielen Fällen setzt sich dieses erste Ereignis im Leben eines Menschen fort. Eltern, die sich, warum auch immer, nicht so über ihren Nachwuchs freuen, schalten auch später nicht plötzlich um.

Lässt man Menschen von den Geburtstagen ihrer Kindheit erzählen, klingt das sehr unterschiedlich. Manche strahlen über das ganze Gesicht, während sie von ihren Kindergeburtstagen erzählen, während Andere einen traurigen Gesichtsausdruck annehmen, oder sich überhaupt nicht mehr daran erinnern können. Die beiden Letzten entwickeln das Gefühl es nicht wert zu sein gefeiert zu werden und ihnen ist auch später noch jede Aufmerksamkeit ihnen zu Ehren peinlich.