Das Berufsbild des Paartherapeuten oder Eheberaters

  • Paarberatung, Eheberatung, Allgemein

Worauf man bei der Auswahl eines Therapeuten achten sollte

Die Berufsbezeichnung des Eheberaters, Paartherapeuten, Sexualberaters o.ä. ist nichtgeschützt und kann somit von Jedem ohne weitere Voraussetzung benutzt werden. Bei der Suche eines geeigneten Therapeuten im Internet sieht man sich einer Flut von verschiedensten Angeboten ausgesetzt. Als Laie hat man keine Ahnung, worauf man achten soll.

Suchendeorientieren sich nicht selten am Foto, an der Qualität der Homepage oder an der räumlichen Nähe zum Wohnort. Wieder Andere möchten nicht beim Besuch des Paartherapeuten von Bekannten gesehen werden und nehmen dadurch auch einen weiteren Weg in Kauf. Für nicht Wenige spielt auch die Höhe des Beratungshonorars eine Rolle, selbst wenn sie keine finanziellen Nöte haben. Zu guter Letzt wünschen sich gerade Ehepaare und Frauen einen verheirateten Paartherapeuten mit eigenen Kindern, weil sie dadurch sicher stellen können, dass er eigene Familienerfahrung mitbringt. All das spielt natürlich auch eine Rolle, aber woran sollte man sich wirklich orientieren?

Für den klassischen Weg des Eheberaters oder Paartherapeuten ist als Grundlage ein abgeschlossenes soziales Studium wie z.B. Psychologie, Sozialpädagogik oder Medizin, gelegentlich auch Soziologie oder Pädagogik nötig. Anschließend folgt eine mehrjährige, berufsbegleitende therapeutische Zusatzausbildung. Schon während dieser Ausbildung und im Anschluss daran sollte Berufpraxis in einer therapeutischen Einrichtung mit einem Team erfolgen. Das Team bietet den noch unerfahrenen Therapeuten die Möglichkeit der Einarbeitung und Begleitung durch erfahrene Kollegen. Öffentliche Beratungsstellen stellen fast ausschließlich Personal mit diesem Werdegang ein.

Heilpraktikerschulen bieten für Jeden, also auch für Personen ohne soziales Hintergrundstudium, therapeutische Ausbildungen an. Diese Absolventen werden aber nicht in sozialen Einrichtungen oder Beratungsstellen eingestellt.

Auch einige systemische Familientherapieausbildungen sind für alle Interessenten frei zugänglich. Die Möglichkeiten einer anschließenden Tätigkeit in diesem Bereich sind verständlicherweise sehr begrenzt.

Jeder Mensch, egal welchen Bildungsstandes, trägt einige Schwierigkeiten, die ihm nur teilweise bewusst sind, mit sich herum. Für die meisten Berufe spielt das keine Rolle, doch als Therapeut sollte man seine Probleme nicht auf die Klienten übertragen. Deshalb muss sich jeder seriöse Therapeut einer mehrjährigen eigenen Therapie unterziehen.

Bei der Auswahl eines Therapeuten spielen die oben genannten Punkte und die Persönlichkeit des Therapeuten die wichtigste Rolle.